Von einer Straße mit schwierigen Ruf zum Ort der Begegnung
Als jemand, der rechtsrheinisch wohnt, gehe ich oft über die Trimborn- und Taunusstraße. Für viele ist das eine Ecke Kölns mit einem schwierigen Ruf. Manche verbinden sie mit Unsicherheit oder einem Gefühl des Unwohlseins. Doch genau hier, mitten in Kalk, zeigte das Trimbornstraßenfest 2025 in Köln, wie einfach Kultur Brücken bauen kann.
Am 31. August 2025 verwandelte sich die Straße in ein buntes Miteinander. Menschen aus den unterschiedlichsten Nationen, Religionen und Lebenswelten kamen zusammen. Manche lauschten aufmerksam den Musikern auf der Bühne, andere schlenderten zwischen den Ausstellern hindurch. Aus einer Straße, die oft skeptisch betrachtet wird, wurde für einen Tag ein Ort der Offenheit, Lebensfreude und Begegnung.


Wie ich auf das Trimborn Straßenfest 2025 aufmerksam geworden bin
Seinen Anfang nahm alles unscheinbar: Eines Abends, als ich aus der Stadt zurückkam, fiel mir Licht im Projektraum auf der Trimbornstraße auf. Im Schaufenster war eine Kunstinstallation zu sehen, die meine Neugier weckte. Spontan sprach ich die Veranstalter (Idyll.jetzt) an. Sie erzählten mir von ihrer Idee, ein Straßenfest zu organisieren, das die Vielfalt im Viertel sichtbar machen sollte. Das Konzept überzeugte mich sofort – und ich bot meine Unterstützung als Fotograf in Köln an.
Musik, Aktionen und Fotografie – ein Tag voller Vielfalt
Als ich am Mittag des 31.08.2025 zum Fest kam, war die Straße bereits belebt. Kinder spielten zwischen den Ständen, Nachbarn begrüßten sich, Besucher aus ganz Köln kamen neugierig hinzu. Für mich bot das die perfekte Gelegenheit, ungestellte Straßenfotografie mit dokumentarischer Reportage zu verbinden. Mit meiner Sony Alpha 6400 und einem mobilen Godox-Blitz begleitete ich nicht nur das Publikum, sondern auch die Künstler auf der Bühne.
Das Musikprogramm war so vielfältig wie das Publikum selbst:


Jede Band brachte eine eigene Stimmung mit – von leisen, nachdenklichen Tönen bis hin zu energiegeladenen Rhythmen, die die Menge zum Tanzen brachten.
Doch nicht nur die Musik prägte den Tag. Kreative Mitmachaktionen luden zum Ausprobieren ein: Löten mit Kalkspace, eine Druckwerkstatt mit Franki, Boxtraining beim Veilchen Boxen e. V. oder Mal- und Bastelangebote mit Mapurna. Kinder, Jugendliche und Erwachsene kamen gleichermaßen ins Gespräch, während sie selbst aktiv wurden. Es war ein Fest, das zeigte, dass Köln Kultur nicht nur in großen Hallen oder auf bekannten Bühnen stattfindet, sondern mitten auf der Straße – offen, frei und für alle.
Ein Abschluss, der nachklingt
Als die letzten Klänge verklungen waren und die Stände langsam abgebaut wurden, blieb mehr zurück als nur Erinnerungen an einen Tag. Das Trimbornstraßenfest 2025 in Köln hat bewiesen, dass auch Orte mit schwierigem Ruf voller Möglichkeiten stecken. Es sind die Menschen, die ein Viertel prägen – mit ihrer Offenheit, ihrer Kreativität und dem Mut, zusammenzukommen.


Für mich als Fotograf in Köln war es eine besondere Erfahrung, Teil dieses Projekts zu sein. Meine Bilder halten fest, was Worte oft nur schwer beschreiben können: das Lächeln von Fremden, die nebeneinander tanzen, die Neugier von Kindern beim Basteln, die Energie der Musiker auf der Bühne. Es sind diese Momente, die zeigen, dass Kultur mehr ist als Unterhaltung – sie ist Verbindung.

